Liebe Leserinnen und Leser,
im Erscheinungszeitraum dieses Kirchenblattes liegt der 29. September, ein Gedenktag, der eher zu den Unbekannteren gehört:
Michaelis, der Tag des Erzengel Michaels und aller Engel. Der biblische Text für diesen Tag ist in diesem Jahr die Erzählung, in der sich der Engel des Herrn dem Bileam und dessen Eselin in den Weg stellt, als Bileam von den Moabiter Fürsten den Auftrag erhält, das Volk Israel zu verfluchen. Sie können es in 4.Mose 22-24 nachlesen.
Obwohl er von Gott im Traum gesagt bekommen hat, er soll mit den Fürsten der Moabiter losziehen, geht es für ihn plötzlich nicht weiter. Bileam gerät in eine Sackgasse, denn die Eselin ist störrisch. Jedenfalls sieht das Bileam so und will ihr mit Gewalt Beine machen. Manch einer von Ihnen kennt das Gefühl: das Leben geht nicht so weiter wie gedacht. Da wurden Pläne geschmiedet und dann geht gar nichts mehr. Da ist bspw. das Miteinander auf Arbeit zu konfliktreich geworden. Dabei ist die Entscheidung, diesen Job zu beginnen, sogar im Gebet begleitet worden.
Der Engel des Herrn, mit dem wir in diesem Jahr zu Michaelis konfrontiert sind, ist keineswegs so harmlos und liebevoll, wie wir es zu Weihnachten in unseren Stuben oft sehen. Dieser Engel Gottes stellt sich Bileam bewaffnet in den Weg und versperrt die Route.
Als Gott nicht nur der Eselin, sondern auch Bileam die Augen öffnet und er vom Engel Gottes neue Weisung erhält, wird klar, Gott musste sich ihm in den Weg stellen, dass am Ende nicht Fluch, sondern Segen steht.
Das ist auf die Sackgassengeschichten unseres Lebens nicht immer anwendbar. Konflikte auf der Arbeit sind nicht immer die Voraussetzung dafür, dass es anderswo segensreich weiter geht. Und doch lässt sich manchmal im Rückblick erkennen, dass Gott sich in den Weg gestellt hat, damit das Leben andernorts segensreich wird. Nicht immer sind die Wege, die ich von Gott geführt werde, die, die ich mir selbst ausgesucht hätte. Wenn wir an so einem Punkt im Leben ankommen, kann es sein, dass wir es mit einem Engel Gottes zu tun haben, der uns den Weg versperrt und uns auf einen neuen Weg einstellt. Das kann schmerzhaft sein und erschließen muss es sich uns auch nicht immer. Manchmal erkennen wir es auch erst dann, wenn Gott uns dafür die Augen öffnet. Manchmal braucht es dafür Zeit, immer wieder aber unsere Beschäftigung mit dem Wort Gottes und im Gebet das Gespräch mit Jesus Christus.
Herzlich grüßt
Pfarrerin Maxi Gütter
Hinweis: In den verschiedenen Kirchenblättern unserer Region erscheint eine gemeinsame Andacht, die von verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Schwesterkirchverhältnisses verfasst wird.
Gottesdienst mit Abendmahl und Kindergottesdienst
Datum: 21 September 2024 Beginn: 15:00 Uhr
https://www.ev-jugend-erz.de/Ev-Jugend/Konfitag.html
Datum: 22 September 2024 Beginn: 10:30 Uhr
Gottesdienst mit Abendmahl und Kindergottesdienst
Datum: 29 September 2024 Beginn: 10:00 Uhr
Familiengottesdienst zum Erntedankfest mit Taufgedächtnis